Verein gegen die Diskriminierung von Hund und Halter e.V.

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Beschwerde gegen Bildzeitungsmitarbeiter Dirk Pfaff
von Eileen Heerdegen (freie Journalistin)


Herrn Udo Röbel
Chefredakteur BILD
Fax: 347 - 22134 Hamburg, 27.4.2000


Betr.: BILD-Artikel "Kampfhund fiel ein Kind an - da habe ich ihn erschlagen" (27. 4. 00)
Beschwerde gegen Ihren Mitarbeiter Dirk Pfaff

Sehr geehrter Herr Röbel,

ein besonders brutaler und sadistischer Tierquäler, der seinen Hund regelrecht zu Tode gefoltert hatte, wurde gestern vom Amtsgericht Harburg verurteilt.

Sicher ein Fall für die BILD-Berichterstattung - so haben Sie in der Vergangenheit oft und ausführlich und durchaus seriös die leider zahlreichen Verbrechen gegen das Mitgeschöpf Tier angeprangert.

In diesem Fall ging es um einen Mann, der seinen 11-jährigen Mischlingshund an einen Pfahl gebunden, ihn zunächst halb totgeschlagen und ihm schließlich noch ein Messer in den Leib gestoßen hatte. Die Todesschreie des Tieres waren weithin zu hören. Die daraufhin von Anwohnern alarmierte Polizei konnte den Täter beim Versuch stellen, das Opfer heimlich in einem Kanal zu "entsorgen".

Ein besonders ekelerregender Fall - da werden Sie mir sicher zustimmen - , der normalerweise als solcher wohl auch in der BILD behandelt und verurteilt worden wäre. Doch die Schutzbehauptung des Verbrechers, sein Hund habe ein Kind angefallen, reichte Ihrem Mitarbeiter Dirk Pfaff, um aus dem perversen Tierschänder einen Helden zu machen. (s. Headline)

Abgesehen davon, dass es für die Behauptung des Tierquälers nicht den geringsten Beweis gibt (ein angeblich zerfetztes Lätzchen...), wäre die "Selbsthilfe" selbst bei tatsächlicher Gefährlichkeit des Hundes weder angezeigt noch statthaft gewesen. Und die besonders brutale Tat des Mannes spricht überdies eine deutliche Sprache.

Bei allem kollegialen Verständnis für die Jagd nach Schlagzeilen: Sadistische Tierquälerei gesellschaftsfähig zu machen, kann unmöglich Ihr Anliegen sein. Ihre Leser haben in der Vergangenheit immer wieder, durch unzählige Leserbriefe, aber auch Hilfsangebote, bewiesen, dass sie Tierquälerei eindeutig ablehnen. Doch der Bericht von Dirk Pfaff impliziert durch die gefettet hervorgehobenen Zeilen eindeutig ein Verständnis für das Verbrechen des Bernd M.

Ich erwarte daher, dass Sie Ihren Mitarbeiter aufgrund seiner "Entgleisung" zur Rechenschaft ziehen, dass Sie die Tat des Bernd M. als eindeutige und besonders grausame Tierquälerei disqualifizieren, und sich bei Ihren Lesern für die Berichterstattung von Herrn Pfaff entschuldigen.


Mit freundlichen Grüßen
Eileen Heerdegen
freie Journalistin




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