"Es ist müßig,
darüber nachzudenken, wer an Kiras Schicksal schuld ist - die Politik,
allgemeine Gleichgültigkeit oder einfach nur die Umstände?" Diese
Frage stellen sich Ursula Fink-Geisel und Ehemann Horst aus Zweibrücken.
Seit August sind sie Paten einer vierjährigen Hündin namens Kira aus
dem Zweibrücker Tierheim.
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Fakt ist, dass ein
Hund, der noch keiner Fliege etwas zuleide getan hat, auf Hilfe
angewiesen ist", so Horst Geisel. Von ihrem Besitzer wurde Kira mit
Einsetzen der Kampfhunde-Diskussion abgegeben - ihre Herkunft als
American-Staffordshire-Mischling lässt sich nicht leugnen. Die hohe
Kampfhundesteuer in Höhe von monatlich 100 Mark und der zu
absolvierende Wesenstest wurden als Gründe genannt, die Hündin
abzuschieben.
Den Wesenstest, ist sich Geisel
sicher, würde Kira mühelos schaffen. Das bildhübsche Tier hat ein größeres
Problem: Ein Trümmerbruch des linken Hinterbeins ist tierärztlich
nicht versorgt worden und schief zusammengewachsen. Laut Vorbesitzer ist
Kira aus dem sechsten Stock gesprungen. Der angebliche Unfall hinterlässt
Zweifel - bei einem Sturz aus solcher Höhe würden andere Verletzungen
auftreten. Der Verdacht liegt nahe, dass die Hündin mit einem schweren
Gegenstand geschlagen wurde. Wie auch immer es zu der Verletzung kam - für
die Hündin bedeutet sie eine schwere Einbuße ihrer Lebensqualität.
Das wird ersichtlich, wenn Kira aus dem Hundezwinger kommt. Vor lauter
Freude vergisst sie in den ersten Sekunden die Schmerzen, aber bereits
nach 500 Metern Gassi hinkt sie und quält sich mühselig weiter.
"Wir können den Hund bei uns nicht aufnehmen, wir haben bereits
mehrere Hunde zuhause."
Das Ehepaar Geisel war mittlerweile mit seiner Patenhündin bei einem
Facharzt im Saarland. Sie erfuhren, dass man Kira helfen könne, doch
dafür benötigt der Tierschutzverein dringend Geld. Eine Operation des
Beins mit anschließendem Aufenthalt in der Tierklinik würde 2500 bis
3000 Mark verschlingen. Mit einer privaten Spendenaktion möchten
Geisels für Kira das nötige Geld beschaffen. "Wenn nur 200
Leute je zehn Mark spenden würden, hätten wir es geschafft",
so Ursula Fink-Geisel.
"Fürs Betteln sind wir uns hier nicht zu schade", gibt das
Ehepaar zu verstehen, dass es alle Hebel in Bewegung setzt, dem
Sorgenkind zu helfen. Geplant sind eine Flugblatt-Aktion und eventuell
ein Infostand in der Fußgängerzone. "Unser großer Wunsch ist es
auch, Kira ein Zuhause zu vermitteln bei Menschen, die weder die
Kampfhundesteuer scheuen noch die Mühe, die Liebe eines absolut
unkomplizierten Hundes zu gewinnen."
spendenkonto
Spenden für Kiras Operation auf
das Konto 6548 bei der
Stadtsparkasse Zweibrücken (BLZ 543 500 10), Stichwort "Kira".
Von unserem Mitarbeiter: Joachim Steinmetz
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