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"Mäxchen" erschossen


28.09.2000
Quelle: Hamburger Morgenpost

"Sie haben mich weggerissen": Besitzerin zeigte Polizisten an

Sein Aussehen wurde ihm zum Verhängnis: Weil "Mäxchen" wie ein Pitbull oder Staffordshire Terrier aussieht, wurde er vor zwei Wochen in Billstedt erschossen (MOPO berichtete). Jetzt zeigte Nicole Reinmuth über ihren Anwalt die Beamten an.

Was tatsächlich an der Steinbecker Marktstraße passierte - es wird wohl nie ganz geklärt werden. Die 25-jährige Hausfrau ließ "Mäxchen", ein spanischer Mischling der Rassen Ca de Bou'n und Presa Canario, "für wenige Minuten" in ihrem Jeep, "mit Maulkorb und angeleint". Als sie zurückkam, hörte sie einen Schuss, sah ihren dreijährigen Hund, rief: "Nicht schießen!" Doch die Polizisten hätten sie "weggerissen", den Hund dann mit sechs Schüssen getötet. "Das Töten des Hundes erscheint nicht sachgerecht", sagt ihr Anwalt Wolfram Seischab. Die Beamten hätten besonnen einschreiten müssen.

Die Polizei behauptet, der Hund habe versucht, sie anzufallen. Zuvor war er auf den Scotch Terrier "Tommy" von Christel Knoor losgegangen, hatte ihn geschüttelt. "Ich hab nicht gesehen, dass der Hund Menschen angegriffen hat", sagt Natali Wisinski (14), die den Vorfall aus einem Haus beobachtete. "Die Polizei hat gleich geschossen." Zuvor hatte ein Passanten eine Schublade nach dem Tier geworfen. Auch Nachbarin Heidrun Tillner "irritierten" die Schüsse. "Ich dachte, die fangen den ein." "Tommy" erlitt bei der Attacke einen Schock, "fraß am Abend wieder", so Christel Knoor.

Nicole Reinmuth bekam inzwischen die Androhung eines Bußgeldbescheids für einen American Staffordshire Terrier - ein Tier, das sie nie besessen hat. Dabei hatte Natali Wisinski vor dem Vorfall noch beobachtet, wie Nicole Reinmuth die "Plane des Autos zugemacht hat". Wie Mäxchen aus dem Jeep kam - die Polizei klärte die Frage bisher nicht.



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